Trainingsablauf
Jedes Training beginnt mit dem sogenannten Grüssen. Gegenüber dem Trainer setzen sich die Schüler auf eine Linie. Anschliessend wird gegenseitig Respekt gezollt, indem man sich verbeugt. Oft gibt der Trainer dann den Ablauf des Trainings bekannt. Erste Körperliche Aktivität eines jeden Trainings ist das Aufwärmen. Die Muskeln, die Gelenke und der Verstand werden für das Training fit getrimmt. Dabei werden die Muskeln durch rennen, hüpfen und Kraftübungen aufgeheizt, die Gelenke durch gezielte Bewegungen geschmeidig gemacht und der Verstand durch koordinative Übungen geschult. Oft werden im Aufwärmen auch einige Spiele gemacht. Sobald man warm ist, wird die Fallschule geübt. Sie ist im Judo besonders wichtig, da man sich leicht verletzen kann, wenn man nicht fallen kann. Rückwärts-, Seitwärts- und Vorwärtsfallschule werden eindringlich geübt. Nach dem Aufwärmen folgt der technische Teil. Die Schüler lernen neue Techniken und Bewegungsabläufe und repetieren ständig die gelernten Techniken. Zur Auflockerung folgen zwischendurch oft ein kleiner Bodenkampf oder ein freies, abwechslungsweise, gegenseitiges Werfen. Um die neuerlernten Techniken zu testen, werden am Schluss Wettkämpfe zwischen den Trainierenden gemacht. Jedes Training wird beendet, wie es begonnen hat. Es wird gegrüsst und gegenseitig verabschiedet. |
Prüfungen
Jedes Jahr werden Prüfungen durchgeführt. Die Schüler zeigen an dieser Prüfung, was sie das Jahr durch gelernt und geübt haben. Eine Expertenrunde begutachtet das Können der Schüler. Falls das Gezeigte die Experten überzeugt, wird den Schülern den nächst höheren Gurt verleiht. Ansonsten haben sie die Möglichkeit ihr Können zu verbessern und nach einem halben Jahr die Prüfung zu wiederholen. Durch das Erreichen des nächsten Gurtes, lernt man auch neue Techniken. Da es immer weitergeht, ist Judo ein Sport fürs Leben, weil man nie ausgelernt hat. |
Wettkampf
Bei einem Wettkampf treten immer 2 Kämpfer gegeneinander an. Das Ziel eines Kampfes ist, den Gegner kontrolliert, mit hoher Geschwindigkeit auf den Rücken zu Werfen. Falls der Gegner perfekt geworfen wird, bekommt man vom Kampfrichter ein Ippon. Man hat gewonnen. Ist der Wurf aber nicht so perfekt, so gibt der Kampfrichter eine tiefere Wertung und der Kampf geht weiter. Natürlich kann es auch sein, dass sie den Gegner zwar nicht perfekt werfen, ihn aber am Boden fixieren können. Entweder kontrolliert man den Kontrahent 20 Sekunden in einem Festhalter oder man würgt oder hebelt ihn, bis er aufgibt. Auch so kann man gewinnen. Die Kampfzeit beträgt je nach Alter 2, 3 oder 4 Minuten und wenn nötig bei Unentschieden noch kämpfen bis zum "Golden Score". Obwohl Judo sehr dynamisch ist, passieren wenige Unfälle. Zudem ist Judo eine sehr faire Sportart, bei dem Respekt gross geschrieben wird. |
Kata
Kata bedeutet Form und wird im Judo mit Partner geübt. Es sind genau festgelegte Angriffe und Abwehren, die in einem Ablauf fixiert sind. Einige dieser Kata haben eine Jahrhundert alte Tradition oder sind aus alten Überlieferungen entstanden. Sie bilden das eigentliche Gegenstück zum freien Kampf und ergänzen diesen. Diese Abläufe müssen in sehr vielen schweisstreibenden Stunden geübt werden, um das Timing und die Reaktionen perfekt abzustimmen. Jedes Jahr findet die Kata-Schweizermeisterschaft statt, an dem die Abläufe präsentiert werden und von sogenannten Kata-Experten begutachtet werden. |